Über uns

Fleischerei, das ist doch ein traditionelles Handwerk. Das hat nichts mit modern zu tun.“ Wer so denkt, liegt schlichtweg falsch. Gerade ein Traditionsbetrieb wie die Fleischerei Nitsche muss sich immer neu erfinden. Ein angepasstes Sortiment, völlig neue Produkte oder originelle Geschäftsideen sind notwendig, um nicht nur die Stammkundschaft zu halten, sondern auch neue Kunden für sich zu gewinnen. Diesen schwierigen Spagat zwischen neu und alt, zwischen Tradition und Modernität, schafft der Fleischer in der Kamenzer Straße in Görlitz. Und das schon seit 80 Jahren. 1933 eröffnete Otto Nitsche das Geschäft.

Trotz der Höhen und Tiefen der Geschichte, dem Zweiten Weltkrieg und der harten Nachkriegsjahre blieb die Fleischerei in Familienbesitz. 1964 übernahm Klaus Nitsche den Betrieb. Fleisch konnte man damals nur mit Lebensmittelmarken und auch nur auf Zuteilung kaufen. Nach der Wende hatte das kleine Geschäft dann mit der Konkurrenz, den günstigen Supermärkten zu kämpfen.

Gute Qualität, Kundennähe und Herzlichkeit setzten sich jedoch durch. So konnte Klaus Nitsche, die Fleischerei im Jahr 1998 an seinen Sohn Peter übergeben. Dieser führt sie nun bereits in der vierten Generation fort. Auch heute ist die Fleischerei Nitsche noch in der Kamenzer Straße. Das Geschäft liegt ein wenig versteckt, weit ab vom städtischen Trubel und trotzdem kommt man nicht daran vorbei. Den Duft geräucherter Wurst und frischer Fleischwaren kann man noch einige Straßen weiter riechen. So zieht es einen förmlich in den kleinen Laden, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.

Der Schein trügt. Zwar wird hier noch immer alles in liebevoller Handarbeit gefertigt, dem Fleischer und seinen Angestellten stehen jedoch moderne Produktionsräume, eine Küche und sogar eine eigene Räucherei zur Verfügung.

Auch das Angebot hat sich im Laufe der Jahre verändert. Neben den gängigen Wurstwaren liegen dann eben auch mal Käsewiener oder speziell in der Weihnachtszeit würzige Nussknacker in der Auslage. Für all diejenigen, die es immer eilig haben und mittags keine Zeit finden, selbst zu kochen, hat die Fleischerei eine Alternative zu Burger, Döner und Pommes. Sie bietet jeden Tag einen leckeren Eintopf an.

Vor allem in den anstehenden, kalten Tagen eine wahre Wohltat. Dazu noch ein Kaffee-to-go und der Tag ist gerettet. Ganz neu ist außerdem das Mittwoch-Mittag-Menü. Jede Woche bereiten Peter Nitsche und seine Mitarbeiter zwei verschiedene, hausgemachte Mahlzeiten zu. Man kann sie vorbestellen, mit nach Hause oder auf Arbeit nehmen. Das ist doch allemal besser als fettiges Fast Food.

Bei aller Veränderung bleiben jedoch einige Dinge bestehen: die Vielfalt des Angebots, die Qualitätder Produkte und die Freundlichkeit der Verkäufer. Natürlich gibt es zur Weihnachtszeit auch wieder die besondere Bratwurst mit Zitrone. Die Fleischerei Nitsche ist eine versteckte Perle in der Görlitzer Südstadt. Sie hat es geschafft, ein traditionelles Familienunternehmen mit modernen Ideen zu verbinden und so die Kunden jeden Tag aufs Neue von sich zu überzeugen.

07.10.13 11:19:48 [(Master)Print-Artikel ’nitzsche‘ – DDV | Sächsische Zeitung | SZKollektive | SVProjekt | SVProjekt – (FrenzelA)]2 von LKJ